Grüne Neubiberg bestehen auf Prüfung von Solarenergie-Potenzial und wollen Gasheizungs-Förderung einstellen

Raus aus der Abhängigkeit von Öl und Gas, regenerative Energien dringend fördern – das ist das Gebot der Stunde! Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass die Energiewende auch Sicherheitspolitik ist. Gleichzeitig warnt der Weltklimarat, dass das Zeitfenster sich schließt, um die Klimakrise noch abmildern zu können. Vor diesem Hintergrund fordert die Fraktion der GRÜNEN Neubiberg, dass die Potenziale insbesondere für die Energiegewinnung aus Photovoltaik-Anlagen auf dem Gemeindegebiet genau analysiert und die Ergebnisse offengelegt werden. Ein entsprechender Antrag stand am 28.03.2022 im Gemeinderat von Neubiberg zur Abstimmung.

Schnelle Prüfung ist möglich, Energieagentur hat geliefert

Nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden Lucia Kott wäre eine detaillierte Potenzialanalyse der regenerativen Energieerzeugung sehr schnell möglich, zumal gesicherte Informationen vorlägen, dass
entsprechende Untersuchungen der Energieagentur Ebersberg-München bereits an die Gemeinden verschickt wurden. Umso unverständlicher sei es, dass Ergebnisse daraus bei einem Workshop des Gemeinderats am vergangenen Samstag nicht einbezogen worden seien. Für den Fall, dass bereits vorliegende Unterlagen im Rathaus unauffindbar sein sollten, mahnen die GRÜNEN an, dass die Dokumente erneut angefordert und danach dem Gemeinderat zur Behandlung vorgelegt werden sollten.

Neubiberg hat die Wahl: Photovoltaik-Freiflächenanlagen an der Autobahn und an den S-Bahn-Gleisen oder ein neues Gewerbegebiet

Der Antrag der Fraktion der GRÜNEN Neubiberg bezieht sich auf einen Beschluss im Kreistagsausschuss für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen im Juni 2021: Kommunen erhalten die Hälfte der Kosten für die Erstellung kommunaler Energienutzungspläne durch die Energieagentur Ebersberg-München vom Landkreis, um „schnelle Fortschritte bei der Energiewende in den Städten und Gemeinden im Landkreis München zu realisieren“, wie es schon damals in der Begründung hieß. Dem Ausbau von Photovoltaik-Anlagen weist die Energieagentur „eine wesentliche Rolle…für die Erreichung der Klimaschutzziele des Landkreises München“ zu. Als wesentliche Potenzialflächen für Solaranlagen werden „Korridore an Autobahnen und Schienenwegen mit einem Maximalabstand von 200 Metern“ genannt. Diese Flächen gibt es nach Ansicht der GRÜNEN im Gemeindegebiet von Neubiberg. Allerdings werden sie derzeit für eine andere Nutzung vorgesehen – nämlich als künftiges Gewerbegebiet.

Gasheizungen sofort aus Förderprogramm streichen

In einem zweiten Antrag fordert die grüne Fraktion, die geltende Förderung von Gasheizungen im Neubiberger Klimaschutzförderprogramm mit sofortiger Wirkung zu streichen. „Angesichts der aktuellen politischen Lage ist es die Aufgabe jeder Gemeinde, die Abhängigkeit von Gas aktiv zu reduzieren“, begründet die grüne Planungsreferentin Pascale Kollwitz-Jarnac den Vorstoß. Die beiden Anträge sind ebenfalls im Zusammenhang mit dem einstimmigen Gemeinderats-Beschluss vom Herbst vergangenen Jahres zu sehen, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. Die kommunale Energiewende ist dafür ein wesentlicher Baustein.

Bild: Profesrdogood, Wikimedia Commons

 

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