Grüne Neubiberg: Starke Liste für die Gemeinderatswahlen 2020

 

Die Neubiberger Grünen schicken Kilian Körner nun auch offiziell als ihren Bürgermeisterkandidaten für die anstehende Kommunalwahl im März 2020 ins Rennen. Einstimmig wurde er in der Aufstellungsversammlung am Mittwoch, 27.11.2019, von den anwesenden Ortsmitgliedern der Grünen gewählt. Der 58-jährige geborene Neubiberger sagte: „Es ist jetzt an der Zeit, dass Neubiberg nachhaltiger, grüner wird, ein Wechsel kommt und sich die Schwerpunkte auf die wesentlichen Themen verschieben.“ Er plädierte für „mehr Transparenz und mehr Bürgerbeteiligung.“ Der bisherige Amtsinhaber in Neubiberg, Günter Heyland von den unabhängigen freien Neubiberger und Unterbiberger Wählern, tritt im kommenden Jahr nicht mehr an.

Auch wurden 24 grüne Kandidatinnen und Kandidaten sowie weitere Ersatzkandidierende für den Gemeinderat bestimmt. Die ÖDP ist auf der gemeinsamen Liste ebenfalls vertreten. Die Grande-Dame und Ortsvorsitzende der ÖDP aus Ottobrunn, die 91-jährige Ursula Esau, freute sich, dass die Grünen und die ÖDP als einzige Parteien, „die es mit dem Umweltschutz wirklich ernst meinen“, zusammenarbeiten. Die Wahl leitete der grüne Landratskandidat und Fraktionsvorsitzende der grünen Kreistagsfraktion, Christoph Nadler. Dieser zeigte sich sehr zufrieden:“ Eine gute Liste mit engagierten Bürgern und ein sehr aussichtsreicher Bürgermeisterkandidat.“

Die hochmotivierten Kandidatinnen und Kandidaten, von denen viele bereits Erfahrung in der Kommunalpolitik oder bürgerschaftlichem Engagement haben, bilden einen ausgewogenen Querschnitt der Neubiberger Einwohnerschaft ab. In ihren kurzen Vorstellungsreden versprachen sie, sich für ein lebenswertes Neubiberg einzusetzen: Mehr Klima- und Umweltschutz für die Gartenstadt, mehr Busse, Rad- und Fußwege, den Ausbau von Ganztagesangeboten an den Schulen, ein verstärktes Augenmerk auf sozial schwache Gruppen sowie ein stärkeres Zusammenwachsen zwischen den Ortsteilen Unterbiberg und Neubiberg und bessere Information der Bürger über gemeindliche Entscheidungsprozesse sind thematische Schwerpunkte.

Bürgermeisterkandidat Kilian Körner resümierte den Abend: „Wir haben heute ein vielseitiges und kompetentes Team aufgestellt, das die grünen Themen in ihrer ganzen Bandbreite in den Neubiberger Gemeinderat einbringen und vertreten kann.”

Die paritätisch besetzte Liste wurde nach dem sogenannten Reißverschlussverfahren gewählt, so dass die ungeraden Plätze jeweils von Frauen eingenommen wurden, die geraden Plätze von Männern.

Liste

  1. Carola Pfeiffer, 38, IT-Projektleiterin
  2. Kilian Körner, 58, Unternehmer, Gemeinderat
  3. Lucia Kott, 47, Geschäftsführerin
  4. Jürgen Leinweber, 56, IT-Manager, 3. Bürgermeister
  5. Pascale Kollwitz, 50, IT-Projektleiterin
  6. Frederik Börner, 27, Student Sozialwirtschaft
  7. Meike Leopold, 53, Kommunikationsberaterin
  8. Thomas Maier, 61, Ingenieur, Gemeinderat
  9. Dr. Ulrike Dowie, 45, IT-Beraterin
  10. Michael Kusterer, 50, Software-Entwickler und Projektleiter
  11. Carola Grimminger, 43, Managerin
  12. Dr. Oliver Hellmund, 54, Ingenieur Elektrotechnik und Technologie-Manager
  13. Claudia Engmann, 53, Angestellte
  14. Christian Ellerhold, 37, IT-Sicherheitsexperte
  15. Gabriele Weidekamm-Rauscher, 54, stv. Geschäftsführerin
  16. Jörg Eichhorn, 52, Informatiker
  17. Birgit Merz, 56, Unternehmensberaterin
  18. Thomas Diefenbach, 33, Hauptmann und wissenschaftlicher Mitarbeiter
  19. Claudia Mangstl, 56, Fair-Trade Kauffrau
  20. Stefan Manner, 48, Software-Entwickler
  21. Helen Kreuz, 62, Angestellte
  22. Tankred Börner, 61, Bauingenieur
  23. Claudia Forster, ÖDP, 53, Musiklehrerin
  24. Thomas Lohse, 50, Ingenieur

 

Zitate aus den Bewerbungsreden

Vor ihrer Wahl stellten die einzelnen Kandidaten ihre Schwerpunkte vor. So ist für die studierte Politologin Carola Pfeiffer auf Listenplatz 1 „Neubiberg ein Ort voller Potential. Wir Grüne begleiten unsere Gemeinde in Fragen des Klima- und Naturschutzes und in sozialen und wirtschaftlichen Belangen. Besonders wichtig ist mir als berufstätige Mutter die Förderung von hochwertigen Ganztagesbetreuungsangeboten für unsere Kinder.“

Lucia Kott, Geschäftsführerin der Grünen im Kreis und auf Listenplatz 3, wies darauf hin dass „Neubiberg im Verkehr erstickt. Die Autos fahren Vollgas Richtung Klimakrise. Wir brauchen endlich lebbare und leistbare Alternativen wie sichere tägliche Wege auf dem Rad oder zu Fuß für Jung und Alt, mehr Busse auf dem gesamten Gemeindegebiet sowie eine zuverlässige S7, schnell und möglichst im 10-Minuten-Takt. Ich will mehr grüne Mobilität für mehr Lebensqualität in unserer Gemeinde. Ich stehe für eine Verkehrswende in Neubiberg.“, so ihr Statement.

Jürgen Leinweber, derzeit 3. Bürgermeister und auf Listenplatz 4, steht „für sofortigen Klimaschutz in Neubiberg unter Berücksichtigung von sozialer Gerechtigkeit. Die notwendigen Maßnahmen, wie z.B. Förderung von erneuerbarer Energie, mehr Radwege und ÖPNV-Ausbau, müssen sozialverträglich sein und möglichst viele Menschen mitnehmen. Klimaschutz jetzt! Die Zeit drängt!“

Die Unterbibergerin Pascale Jarnac-Kollwitz auf Listenplatz 5 fordert: „Wenn Flächenversiegelung nicht zu vermeiden ist, trete ich dafür ein, diese mittels entsprechenden Umweltkriterien in den Bebauungsplänen zu gestalten, beispielsweise durch Photovoltaik, Fassadenbegrünungen und Berücksichtigung von Geh- und Fahrradwegen. Darüber hinaus ist mir eine Anpassung der Stellplatzsatzung wichtig, um dem Bedarf an Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge gerecht zu werden. Dabei sollte auch die Anbindung an den ÖPNV bei der Zahl der geforderten Parkplätze berücksichtigt werden. Nicht zuletzt weiß ich als Unterbibergerin, dass die Radverbindung nach Neubiberg unbedingt verbessert werden sollte.“

Der 27-jährige Frederik Börner auf Listenplatz 6 sagte: „Meine Vision ist ein junges, urbanes Neubiberg, das seinen Gartenstadtcharakter nicht verliert. Dazu brauchen wir: mehr Mitbestimmungsrechte für junge Menschen, eine verbesserte umweltfreundliche Mobilität und digitale Partizipationsmöglichkeiten für die Bürger*innen der Gemeinde.“

Meike Leopold, Listenplatz 7 kritisierte insbesondere den: „Flächenfraß, Nachverdichtung und zu viel Individualverkehr: Wir brauchen mehr Umwelt- und Naturschutz in Neubiberg! Ich möchte mich im Gemeinderat schwerpunktmäßig für den Erhalt der Natur und die biologische Vielfalt in und um Neubiberg einsetzen. Der Schutz und Ausbau des vorhandenen Waldes und Baumbestandes liegt mir dabei besonders am Herzen.“

Thomas Maier, Listenplatz 8 und derzeit im Gemeinderat erinnerte: „Wir haben schon vor Jahren viele Vorschläge mit über 30 konkreten Verbesserungsvorschlägen für beispielsweise Verkehrsthemen im Gemeinderat eingereicht. Diese sind im gemeindlichen „Tresor“ verschwunden und seitdem nicht mehr aufgetaucht. Es ist an der Zeit, diese nun endlich wieder hervorzuholen.“

Insgesamt ist unter den Kandidaten mit dem 27-jährigen Frederik Börner die Jugend ebenso vertreten, wie jeweils eine in Irland (Helen Kreuz) oder in Frankreich (Pascale Jarnac-Kollwitz) geborene europäische Neubibergerin. Auch finden sich der Initiator der „Parents for Future“-Demonstration mit 11.000 Teilnehmern, Michael Kusterer, und die Fairtrade-Kauffrau Claudia Mangstl unter den weiteren Kandidaten. Mit Hauptmann Thomas Diefenbach ist auch die Bundeswehr vertreten, die einen großen Einwohneranteil durch die Unterbiberger Bundeswehruniversität stellt. Die Nähe zu Infineon und Siemens lässt sich an der Vielzahl der Ingenieure und IT’ler auf der Liste ablesen.

 

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