Der Grünanger ist eine zentrale kommunale Grünfläche für Unterbiberg. Als Teil der grünen Infrastruktur hat er vielfältige Funktionen zu erfüllen: Ort der Begegnung und Erholung, Förderung der Biodiversität, Kälteinsel als Anpassung auf eine zunehmende Anzahl von Hitzetagen, Reinigung von Luft und Wasser, Regenwasserspeicherung.
In seiner derzeitigen Form und Bewirtschaftung kann der Grünanger jedoch mit seinen langgezogenen, kurzgeschnittenen Rasenflächen, immer wieder radikal geschnittenen Hecken und den wenigen Bäumen diese Funktionen nur begrenzt erfüllen. Außer den zwei Wildblumenwiesen sind wenig Elemente zur Förderung der Artenvielfalt vorhanden. Aber auch für die Bürgerinnen und Bürger ist die Gestaltung nicht besonders reizvoll, wie nicht zuletzt 2014 in einer Informationsveranstaltung zur Rahmenplanung Unterbiberg von Teilnehmenden bemängelt wurde.
Um die Aufenthaltsqualität und den ökologischen Wert zu erhöhen, beantragen wir die Prüfung von folgenden Maßnahmen zur Aufwertung des Grünangers:
Umstellung der Heckenpflege in den Seitenbereichen des Grünangers zu einer naturverträglicheren Heckenpflege. Die für die Artenvielfalt durchaus wertvolle Gehölze wie z.B. Kornelkirschen werden zur Zeit jedes Jahr sehr stark zurückgeschnitten. Da die Blüten sich an den neuen Trieben des Vorjahres entwickeln, können kaum Früchte gebildet werden. Diese Früchte sind nicht nur für vielen Vögeln sondern auch für Menschen essbar. Wenn die Hecke sich dicht entwickeln kann, bietet sie zudem Schutz und Nistmöglichkeiten für Vögel.
Pflanzung von Obst- und Beerensträucher mit essbaren Früchten, wie wilde Johannisbeeren, Stachelbeeren, Haselnusssträucher aber auch Maulbeeren, Mirabellen, Kiwi oder wilde Rosen in den Randbereichen östlich und westlich vom Grünanger, als ein Schritt in Richtung ‚Essbare Landschaft‘ nach dem Modell von Kirchberg an der Wagram oder Weissenburg. Bei dem Konzept der „essbaren Landschaft“ oder der „essbaren Stadt“ werden alte und neue Nutzpflanzen bei der Gestaltung der öffentlichen Grünflächen gezielt eingesetzt, die von jeder und jedem geerntet werden können.
Dadurch wird ein Park über den ästhetischen Wert hinaus mit weiteren Sinnen wie Schmecken, Riechen und Fühlen ganzheitlich erlebbar. Die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit „ihrem“ Park wird erhöht, der soziale Austausch gefördert. Diese Pflanzung kann auch sukzessive umgesetzt werden, je nach Annahme des Angebots durch die Bürger und Bürgerinnen.
Blumenwiese in den Randbereichen: Da wo keine Obst- und Beerensträucher vorgesehen sind, soll in den Randbereichen der Rasen statt 8-10 Male im Jahr nur noch 1-2 Male im Jahr gemäht werden. Das entspricht der Pflegeklasse 2 des Grünflächenkonzepts der Gemeinde Neubiberg und ermöglicht die Bildung einer Blumenwiese als Saumbereich zu der Hecke. Gleichzeitig wird hierdurch der Bauhof entlastet, Menschen und Insekten erfreuen sich an der neuen Blumenvielfalt.
Pflanzung von Bäumen auf der südlichen Fläche und/oder entlang der Ost-West Wegeverbindungen. Dafür sollen auch Arten ausgewählt werden, die eine größere Krone ausbilden können. Optisch sehr ansprechend und gut schattenspendend ist die Pflanzung der Bäume in Gruppen von 3-4 Bäumen. Dazwischen können Bänke aufgestellt werden, die zum Sitzen einladen.
Zur Finanzierung der neu zu pflanzenden Bäume und Büsche kann ein Aufruf an die Bürgerschaft, insbesondere in Unterbiberg, zur Übernahme
von Baumspenden /Patenschaften erfolgen. Die Pflanzung selbst kann dann in einer Gemeinschaftsaktion erfolgen mit einem anschließenden
Bürgerfest.
Ökologische und optische Aufwertung des Teiches: Schaffung und Bepflanzung einer Flachwasserzone durch teilweise Aufschüttung von Kies und größere Randsteine. An diesen Stellen soll dann eine partielle Randbepflanzung mit standortgerechten heimischen Gehölzen und Stauden erfolgen. Dies bedeutet eine wesentliche optische und ökologische Aufwertung und ermöglicht auch Kleintieren und Insekten, die ins Wasser gefallen sind, einen Ausstieg. Im Teich selbst soll die Anpflanzung von einigen Wasserpflanzen erfolgen, die sich nicht zu stark ausbreiten und für eine bessere Wasserqualität sorgen. Am Uferrand soll ein schattenspendender Baum gepflanzt und dazu ein oder zwei hölzerne Liegen aufgestellt werden, die zum Verweilen am Teich einladen.
Für die Neugestaltung des Teiches wird voraussichtlich die Beratung und Unterstützung einer Fachfirma benötigt. Für die Umbauarbeiten selbst könnten unterstützend auch Aktive von “Neubiberg for Future“ und BUND Naturschutz gewonnen werden.
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